SDLTRS und die Videogenies
Für den TRS-80 (und weitere Modelle) von Tandy gibt es diverse
Emulatoren. Über die zu Tandy kompatiblen Computer von EACA und TCS, in
Deutschland herstellten und vertrieben, ist leider wenig bekannt. Auch
werden diese nur bedingt in den bekannten Emulatoren unterstuetzt. Ich
nutze hier zum Zeigen den Emulator SDLTRS von Jens Guenter. Bilder von den Bildschirmen
der originalen Systeme sind mit Digitalkamera leider deutlich schwieriger
zu machen und optisch nicht immer ansprechend. Auch habe ich nicht alle
hier vorgestellten System in meiner Sammlung, weshalb diese nur in der
Emulation gezeigt werden können. Die online
Dokumentation zu SDLTRS bitte lesen. In sdltrs_und_die_videogenies.7z
sind alle Dateien enthalten damit die Beispiele auch lokal ausprobiert
werden können. Ich habe die Aufrufe unter Windows 10-64bit getestet,
sollte ein 32bit Windows eingesetzt werden ist in den Aufrufen
SDL2TRS64.EXE gegen SDL2TRS.EXE zu ersetzen.
Inhalt:
Genie I/II GDOS
NEWDOS H(acktory)-DOS
Schmidtke CP/M
Genie III GDOS2.1
GDOS2.4 Kaempf
CP/M Holte CP/M Lowe CP/M
Speedmaster und Genie
IIs
Genie IIIs Holte
CP/M Kaempf CP/M
2.x Kaempf CP/M 3
GDOS 2.4 Grafik
und RDLBASIC
Das
Video Genie
Am bekanntesten ist wohl das Video Genie I - auch als EG 3003 bezeichnet.
Das Video Genie I hatte einen Kassettenrecorder eingebaut, das Video Genie
II an Stelle des Kassettenrecorder eine 10er Tastatur. Informationen zu
allen EACA / TCS Computern finden sich hier,
wobei die Dokumentation überwiegen in deutscher Sprache ist.
EACA hat das Video Genie als TRS-80 kompatiblen Computer Genie I/II in
Europa vertrieben. In anderen Ländern wurden andere Bezeichnung gewählt. In
Australien und Neuseeland zum Beispiel unter dem Namen System-80.
Produziert wurden die Genie Computer von der Firma EACA in Hongkong und
wurden in Deutschland von der Firma TCS (Trommeschläger Computer Service)
vertrieben. TCS bot für die Genie I/II Computer umfangreiche Peripherie an.
Das Video Genie von TCS wurde auch als als "Video Genie System" bezeichnet.
Video Genie I (https://www.video-genie.funkenzupfer.de/)
Video Genie II (https://www.video-genie.funkenzupfer.de/)
Das Video Genie wurde ursprünglich mit NEWDOS-80
ausgeliefert. Es gab dann aber G-DOS (ein eingedeutschtes und
erweitertes NEWDOS) und mit diversen
Erweiterungen zu dem 64 Zeichen Modus auch den 80 Zeichen Modus und
'hochauflösende" Grafik. Mit einem Banking Adapter und Speichererweiterung
(bei den älteren Modellen notwendig) war auch CP/M als Betriebssystem
möglich.
Der Aufruf zur Emulation fuer G-DOS mit deutschen Zeichensatz:
[g1_gdos22_charset1-genie.cmd]:
sdl2trs64 -rom vg1-TCS-rom.bin -charset1 genie -disk0 flogd02.dmk
und fuer NEWDOS::
[g1_newdos.cmd]:
sdl2trs64 -rom vg1-TCS-rom.bin -disk0 flond62.dmk
Unter den damaligen Usergroups gab es auch diverse Anpassungen zum NEWDOS /
G-DOS.
Hier die Anpassungen von Arnulf Sopp die er H(acktory)-DOS
nannte.
Das H-DOS 2.3c unterstüzt den "EG-64
MBA
(Memory-Banking Adapter" von TCS und dieser wird ebenfalls bei SDLTRS
emuliert. Mit dem Befehl B? werden die entsprechenden RAM-Banks der EG-64
MBA angezeigt. Siehe auch die Dokumentation
zu HDOS.
[g1_hdos.cmd]:
sdl2trs64 -rom vg1-TCS-rom.bin -charset1 genie -disk0 hdos23c.dmk
Neben NEWDOS und GDOS sind auch LSDOS oder TRSDOS als Betriebssysteme
vorhanden. Die Aufrufe sind entsprechend den obigen Beispielen.
Ich hatte allerdings meist NEWDOS oder GDOS in Benutzung.
Für den deutschen Zeichensatz gilt:
In SDLTRS: ALT-I drücken, "Model I Character Set" wählen und dort "Genie"
auswählen, mit ENTER, TAB oder SPACE
bestätigen und ESC drücken ...
oder auf der Kommandozeile mit der Option -charset1 genie ...
Dieser Zeichensatz wird dann verwendet:
/* CG 10 - german charset for Genie I/II & Video Genie from:
http://oldcomputers-ddns.org/public/pub/rechner/eaca/genie_1/roms/vg1_mit_tcs-erweiterung/tcs-rom-ext_zeichensatz_2716.bin
*/
Mit der Option einer Speichererweiterung und/oder Bankumschaltung war auch
CP/M 2.2 möglich, womit ein weitere großer Softwarebereich im Zugriff war.
Da es auf Port 0xFE für den Emulator etwas "eng" wurde, gibt es ein paar
Änderungen:
Die Option für das "CP/M-Banking" (Mattes/Schmidtke) lautet:
-speedup cpm, dabei bleibt auch die Taktfrequenz bei 1,78 MHz: es wird also
etwas "gemütlicher"
- mit -speedup lnw wird die LNW80-Emulation aktiviert: 4 MHz und
"Einblenden" der HRG in die unteren 16K
Schmidtke CP/M - BIOS by Günter Ermer
[g1_schmidtke-cpm.cmd]:
sdl2trs64 -rom vg1-TCS-rom.bin -charset1 genie -speedup banking -disk0
flocpm01.dmk
Beim Schmidtke CP/M kann mit copy sys.sys=sys80.sys
der
Treiber für die 80-Z Karte installiert werden. Nach einem "Kalt-Start" mit
SHIFT-F10 wird dieser dann aktiviert und es werden 80*22 Zeichen angezeigt
. Im Schmidtke-CP/M wurde die Tastaturbelegung etwas geändert: der
Doppelpunkt liegt da auf SHIFT-0 (Funktionstaste F6 in SDLTRS), das
Semikolon wird im "Original" durch SHIFT + LEERTASTE + ; erreicht, in
SDLTRS ist das im Moment nur über das "Virtual Keyboard" möglich: ALT + J
und dort Keyboard auswählen.
Die linke Hardcopy ist noch im standard Zeichenmodus,
rechts ist der 80-Zeichen Modus eingeschaltet.
Bios von Eberhard Mattes (danke für das EMX unter OS/2).
[g1_schmidtke_cpm_mattes.cmd]:
sdl2trs64 -rom vg1-TCS-rom.bin -charset1 genie -speedup banking -disk0
flocpm02.dmk
Soweit zum Video Genie I.
Es wurden noch weitere Computer von TCS und EACA entwickelt.
Auf den Modellen Genie IIs, Genie III, Speedmaster und Genie IIIs laufen
alle vom TRS-80 bekannten Betriebssystem inklusive CP/M.
Genie III
(Bilder aus: https://www.video-genie.funkenzupfer.de/)
Der Genie III ist TRS-80 kompatibel - es laufen NEWDOS, G-DOS und weitere
Betriebssysteme.
[g3_gdos_2.1.cmd]:
sdl2trs64.exe -rom g3_holte_eprom.bin -disk0 g3gd21-1.dmk
[g3_gdos_2.4.cmd]:
sdl2trs64.exe -rom g3_holte_eprom.bin -disk0 g3gd24-1.dmk
CP/M fuer den Genie III gab es von Klaus Kaempf, Thomas Holte und der Fa.
Lowe Elecronics.
Klaus Kaempf ist noch aktiv und hat zu seiner CP/M-Version 2.2X fuer den
Genie IIs und den Genie III die Sourcen
auf auf gitlab zur Verfuegung gestellt.
CP/M 2.2 von Klaus Kaempf:
[g3_kaempf_cpm.cmd]:
dl2trs64.exe -rom g3_sysrom_5100-01_2716_save.bin -disk0
cpm-2_2XV3-for-GenieIII.jv3
Thomas Holte mit CP/M 2 und CP/M 3 (Plus). CP/M 3 banked durch die
emulierte G3PLUS Karte, welche den Hauptspeicher auf bis zu 384KB
erweiterte.
Für das Holte CP/M muss ein 'Holte-BIOS-ROM' eingesetzt werden. Hier die Anleitung für das echte Genie III.
CP/M 2.2 von Thomas Holte:
[g3_cpm2_holte.cmd]:
sdl2trs64.exe -rom g3_holte_eprom.bin -disk0 hv22d_01.dmk -serial ""
CP/M 3 gebanked von Thomas Holte:
[g3_cpm3-holte.cmd]:
sdl2trs64.exe -rom g3_holte_eprom.bin -disk0 g3-gplus.dmk -serial ""
Gerne nutze ich NZCOM unter
CP/M 2.x (eine ZCPR Erweiterung fuer CP/M) oder auch Z3PLUS
unter CP/M 3.x
[g3_holte_nzcom.cmd]:
sdl2trs64.exe -rom g3_holte_eprom.bin -disk1 hv22d-02.dmk -disk0
hv22d-03.dmk
CP/M 2.2 der Firma LOWE Electronics:
[g3_cpm2_lowe.cmd]:
sdl2trs64.exe -rom g3_holte_eprom.bin -disk0 g3lowe01.dmk -serial ""
Speedmaster und Genie IIs
Genie IIs und der Speedmaster hatten beide eine Backplane und die Karten
haben die Größe von ECB Karten, sind vom BUS her aber nicht kompatibel zu
ECB.
Der Speedmaster hatte ein ECB ähnliches Gehäuse, der Genie IIs ein
niedrigeres geschossenes Gehäuse.
Speedmaster
sdl2trs64.exe -rom speedm.rom -disk0 speedm.dmk -disk1 speedm01.dmk
-speedup tcs
Genie IIs (Bilder aus dem TCS Flyer)
Genie IIs CP/M Klaus Kaempf:
[g2s.cmd:]
sdl2trs64 -rom vg1-tcs-rom.bin -doubler percom -speedup tcs -disk0
g2s-cpm22x.dmk
Genie IIs Grafik:
Genie IIIs
Der Genie IIIs ist mein bevorzugtes System. Die Leistung entsprach dem Genie
IIs und Speedmaster. Im Bild das Klappgehäuse von ORGADATA.
Orgadata hatte den Genie
IIIs
auf 1.2MB PC Diskettenlaufwerke umgebaut, die im Original möglichen 8"
Laufwerke sind deshalb hier nicht mehr anschließbar. .
Im Original hat der Genie IIIs Anschlussmöglichkeit für 4x5.25" und 4x8"
Diskettenlaufwerke.
Hier das Genie IIIs von TCS im 1mm Blechgehäuse aus dem Flyer von TCS, da
mein System aktuell keine Frontplatte hat.
CP/M 3 von Thomas Holte:
[g3s-cpm3_holte.cmd]:
sdl2trs64 -rom g3s_8501004_bootrom_2732.bin -disk0 g3s-h-f1.dmk -disk1
g3s-holte_jens.dmk
CP/M 2.2 von Klaus Kaempf:
[g3s-cpm2_kk.cmd]:
sdl2trs64 -rom g3s_8501004_bootrom_2732.bin -disk0 g3s_f09.dmk
CP/M 3 von Klaus Kaempf:
[g3s-cpm3_kk.cmd]:
sdl2trs64 -rom g3s_8501004_bootrom_2732.bin -disk0 escpm010.dmk
In obigem Image wird automatisch Z3PLUS gestartet - nicht per profile.sub.
G-DOS 2.4 Masterdisk für Genie IIS, Genie III und Genie IIIs
Angepasste Systemdisketten werden je nach Rechnertyp mit folgenden Aufrufen
erstellt:
DO GDOSIIS [enter] oder DO GDOSIIIS [enter] oder DO GDOSIII [enter]
Es wird nun Ihr gerätespezifisches DOS auf die neue Diskette in Laufwerk 1
kopiert.
[g3s_gdos24_master.cmd]:
sdl2trs64 -rom g3s_8501004_bootrom_2732.bin -disk0
gdos24_master_char.dmk
Inhaltsanzeige im 80 Zeichen Modus.
Genie IIIs G-DOS 2.4
Hier aus der G-DOS 2.4 Masterdisk für den Genie IIIs erstellt. Es sind nur
noch Dateien für den Genie IIIs auf der Diskette vorhanden.
[g3s_gdos24.cmd]:
sdl2trs64 -rom g3s_8501004_bootrom_2732.bin -disk0 g3s-gdos24.dmk
G-DOS 2.4 Anzeige mit 64 Zeichen (unten) und mit 80 Zeichen (rechts)
Inhaltsverzeichniss im 80 Zeichen Modus:
Das RDLBASIC wurde fuer die "hochauflösende" Grafik der Genies angepasst.
Anbei Beispiele aus der Datei RDLDEMO/JOB - Aufruf mit DO RDLDEMO
Dokumentation
zu G-DOS 2.4